Alle Wege führen eher woanders hin als nach Labin und Rabac. Die istrische „Y“ Schnellstraße macht einen Bogen um die Region, zu der auch die Orte Raša und Kršan zählen, auch bei Promo-Videos der Halbinsel fehlen Labin und Rabac schon mal. Da der lokal gesprochene istrische Dialekt selbst für andere Istrianer nur schwer verständlich ist, hat man manchmal den Eindruck, als bliebe man im Osten der Halbinsel gerne für sich.
Eigentlich war auch nicht geplant hier die Region Labin und Rabac als letzte touristische Region der Halbinsel Istrien vorzustellen, trotzdem ist es so gekommen. Wahrscheinlich kam es dazu weil die Ostküste weniger besiedelt ist uns es folglich dort auch weniger attraktive Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten als an der Westküste gibt. Wenn man aber von der Natur, der Küste und den Ausblick von Labin aus auf die Kvarner Bucht und die Insel Cres spricht, bedeutet dies nicht, dass es über die Orte Labin und Rabac nicht mehr zu sagen gibt. Beide Orte sind sehr charmant, die Kultur- und Kunstszene Labins ist, angetrieben von einigen Enthusiasten, sehr lebhaft, es gibt gute neue Bands, die Museen und die kleinen Galerien der Altstadt von Labin sind alle sehenswert und erzählen von der lebhaften Geschichte der einstigen Kohlebergbau-Stadt. Die Bevölkerung der Region zeigt mehr Zusammenhalt als dies im restlichen Istrien der Fall ist, viele lokale Vereine gedeihen so gut. Wenn man sich bei gutem Wetter auf die Terrasse des Velo Kafe (Restaurant/Konoba/Café) setzt, kann man die rege Kommunikation der Labinjoni sehr gut beobachten. Guten Beobachtern wird in der Region auch das eine oder andere amerikanische Kennzeichen auf PKWs auffallen. Im vergangenen Jahrhundert zog es viele junge Menschen in die Vereinigten Staaten, besonders nach New York. Auch dort gibt es einen Aktiven Verein der Menschen aus der Umgebung von Labin.
Rabac, Foto: Valamar
Die Geschichte von Rabac reicht nur einige Jahrhunderte zurück. Der einstige Fischerort ist das touristische Zentrum der Region. Noch jünger ist der Ort Raša. Raša wurde erst Mitte der 30-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf persönliche Initiative von Mussolini erbaut und ist somit die jüngste Stadt der Halbinsel.
In der Region gibt es keine nennenswerten Winzer oder Olivenöl-Erzeuger. Zwar ist der Sitz der Olea bb (Top-Olivenöl) in Rabac, die Haine befinden sich jedoch um Fažana im Süden. Nennenswerte gastronomische Adressen sind die Konoba Stare Staze in Kršan und die Restaurants Due Fratelli in Labin und das Restaurant der Villa Annette in Rabac. Lokal schwört man auch auf das Fischrestaurant Martin Pescador im Hafen von Trget.
Tipp: wenn man nach Ferienhäusern in Istrien Ausschau hält, lohnt es sich die Häuser dieser Region anzuschauen. Oft sind die Grundstücke großzügiger als im Süden oder Westen Istriens, es ist ruhiger, die Ausstattung ist gut und der Ausblick oft traumhaft.