Über hundert Einwohner des Stadtteils Valmade in Pula gingen gestern (26.2.2015) auf die Straße um den geplanten Bau eines Islam Zentrums zu verhindern. Solche Proteste sind in Istrien sehr ungewöhnlich. Die Bewohner von Valmade protestierten in erster Linie darum, weil sie vom geplanten Bau erst erfuhren nachdem dieser bereits beschlossen wurde. Ein weiterer Grund für den Protest ist, dass es im Stadtteil Valmade praktisch keine öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Kindergärten, Schulen, eine Post usw. gibt.
Bei der Präsentation des Projekts im Kommunalpalast in Pula letzte Woche, bei der es auch schon Einwände gegen den Bau gab, sprach auch Mufti dr. Azizom ef. Hasanović. Er hob hervor, dass er Kroatien, und insbesondere Istrien, als Model eines beispielhaften Zusammenlebens mit Muslimen sieht. Er nannte Beispiele solcher Zentren in Rijeka, Rom, Brüssel und Paris, und sagte, dass dieses Projekt niemanden schaden würde, und dass in Pula fünftausend Muslime lebten. Die Argumente stießen bei den Einwohnern auf taube Ohren, sie lobten das Design des Projekts und schlugen vor es anderswo zu bauen.