Der Frühling in Istrien lies dieses Jahr auf sich warten. Am vergangenem
Wochenende stiegen die Temperaturen dann auf bis zu 29 Grad. Die Meerestemperatur hat, laut dem Staatlichen
Wetterdienst (DHMZ) in Pula schon die 18 Grad Marke erreicht. Nachfolgend einige Eindrücke von Istrien im
Frühling. Die Fotos in Zentralistrien wurden vor einer Woche aufgenommen. Die Fotos von der Küste stammen vom
vergangenem Wochenende.
Istrien im Frühling – Fotos aus Zentralistrien
Die kleinen Kirchen und Kapellen in Zentralistrien, insbesondere in der Gemeinde Cerovlje, und ihre Fresken sind
in den vergangenen Jahren wieder in den Vordergrund gerückt. Bei Wanderungen in Zentralistrien kann man einige
von ihnen sehen und besichtigen. Vor Kurzem haben wir für das Haus der Fresken in Draguc (geleitet von Kustodin Suncica Mustac) einige
Texte zu den Kirchen und Fresken übersetzt. Nachfolgend ein Auszug aus dem Text zur obigen Kirche des Hl. Rochus
in Draguc.
In Anbetracht der Tatsache, dass dem Heiligen Rochus gewidmete Kirchen meist dem Zweck dienen sollen die Pest vom Ort fernzuhalten, ist anzunehmen, dass die Kirche nach einer schweren Pest-Epidemie Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. Sie ist hagio-topographisch relevant, weil sie von der Verbreitung des Kults des Heiligen Rochus zeugt. Dem Heiligen sind 25 Kirchen in Istrien gewidmet. Zur Zeit des Baus war Draguć keine selbstständige Pfarrei sondern Teil der Pfarrei Roč unter dem Bistum Triest.
Aussehen der Kirche
Die Kirche des Heiligen Rochus hat einen einfachen, rechteckigen Grundriss, ohne hervorgehobenen Altarraum. Die Lichtquellen sind ein enges Fensterchen an der Südwand und zwei quadratische Fenster an der Front. Das sich leicht zuspitzende Tonnengewölbe ist einziges Anzeichen der gotischen Bauart. Im Glockengiebel hängt eine Glocke aus dem 16. Jahrhundert. Vor der Kirche befindet sich die
elegant konstruierte Loggia (lopica), deren Besonderheit ihre mit der Kapelle gleiche Höhe ist.
Wandgemälde
Im Inneren der Kirche sind einige lateinische und glagolitische Graffiti erhalten. Zur Datierung der Kirche und der Wandgemälde sind drei Inschriften entscheidend. Zwei glagolitische an der Westwand und eine lateinische an der Ostwand. An ihnen ist zu lesen, dass der Meister Anton aus Padua 1529 die Kirche bemalte und dass 1564 die Loggia angebaut wurde. Die lateinische Schrift enthüllt, dass der Meister 1537 wiederum in der Kirche tätig wurde. Die erste Inschrift ist von beträchtlicher Länge und befindet sich über der Tür und ist ein bedeutendes kultur-historisches Denkmal. Die Inschrift ist das Werk des „Farmans“ Andrija Prašić, den wir bereits als den Verfasser des Triptychons von Hum kennen, wir wissen, dass er in Bužane, im heutigen Lika, geboren wurde. Neben dem Maler wird auch der damalige Gespan und Untergespan, sowie der Gouverneur der Kirche genannt, es ist also auch eine kleine Chronik der Zeit. In der dritten Inschrift unterschrieb der Maler eigenhändig oberhalb des Bildes über dem Altar. Er schrieb auch das Jahr der Entstehung übers Bild.
Istrien im Frühling – Küste
Der Lim Fjord ist ein beliebtes Ausflugsziel an der Westküste Istriens. Hier legen auch zahlreiche
Ausflugsschiffe aus Pula, Rovinj, Porec, Novigrad und Umag an. Die besten Bootstouren in Istrien sind in unserem
Beitrag Die
Top 10 der besten Bootsausflüge in Istrien zu finden.
Im Lim Fjord mischen sich Süß- und Salzwasser zum idealen Standort zur Zucht von für
Austern und anderen Muscheln. Hier befindet sich auch das beliebte Restaurant Viking, eines der besten
Fischrestaurants Istriens. Tipps zu guten Restaurants, Pizzerien, Eisdielen, etc. gibt es in unserer
Beitragsserie Top 10 Essen &
Trinken.
Titelfoto: Fazana, alle Fotos: inistrien.de