Zäune um Istriens Strände?

Zäune um Istriens Strände?

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Ein-zwei Sterne mehr – Zaun her? Ein gerade in Kroatien auf Staatsebene heiß diskutierter Gesetzentwurf über die Neuerung des Gesetzes über den maritimen Bereich und Meerhäfen sieht die Möglichkeit vor Strände von Luxushotels in Kroatien zu umzäunen und nur für Hotel bzw. Resort Gäste zugänglich zu machen. Kroatiens Verkehrsminister Siniša Hajdaš-Dončić meinte diesbezüglich das Strände in urbaner Nähe davon nicht betroffen sein würden, dass aber die Möglichkeit geschaffen werden soll isoliertere Gebiete nur begrenzt zugänglich zu machen um sie so unter anderem für Investoren interessanter zu machen.

Es soll sich also nur um Ausnahmen handeln und nicht zur Regel werden. Der Entwurf sieht weiterhin vor dass eine staatliche Agentur geschaffen werden soll die dann das Entgelt für die Nutzung des maritimen Bereichs kassieren soll. Wozu allerdings die Einnahmen dieser Agentur genutzt werden sollen wird nicht weiter beschrieben. Allein die Stadt Rovinj müsste so auf Einnahmen in Höhe von umgerechnet über 550 000 Euro verzichten.

Besonders prekär ist die Lage bezüglich des Entwurfs gerade in Rovinj. Dort investiert das Rovinjer Hotel- und Campingunternehmen Maistra gerade ca. 3 Millionen Euro in den Neubau und die Renovierung des Strandes der sich in unmittelbarer Nähe sowohl der Stadt wie auch der beiden Fünf-Sterne Hotels, Monte Mulini und Lone, des Unternehmens befindet. Rovinjs Bürgermeister Giovanni Sponza sagte kürzlich dass Besserungen des Gesetzentwurfes vorgenommen werden müssten da die Erfahrung uns lehre dass Ausnahmen mit der Zeit zu Regeln werden und das vorgeschlagene Gesetz in Wirklichkeit sehr gefährlich sei und weitreichende Folgen haben könne und man deswegen reagieren müsse. Nur zu Giovanni!

In Istrien sind alle Strände frei zugänglich, Ausnahmen sind normalerweise nur Camps die Eintritt verlangen können, weitere Zutrittsbegrenzungen gibt es nur in Ausnahmefällen, wie zum Beispiel der Strand um Puntižela während der Outlook und Dimensions Festivals. Dies ist bei solchen Veranstaltungen gerechtfertigt und wegen Einlasskontrollen verständlich, die Festivals sind aber auch von großem wirtschaftlichem Nutzen für anliegende Gemeinden und die Stadt Pula.

Änderungen des Entwurfs sind noch bis zum 10. Februar möglich, wir werden weiter über dieses und änliche Themen berichten weil von der kurrenten Kombination einer Zentralisierungs-affinen und investitionshungrigen Regierung und potenter Tourismusunternehmen weitere “investitionsfördernde” Maßnahmen zu erwarten sind.